Friedensgebet mit der "AG 8. Oktober" am 08.10.2017

Zusammenfassung

Am gestrigen Sonntag durften wir gemeinsam mit den Dresdner Bürgerrechtlern der „AG 8. Oktober“ das jährliche Friedensgebet zum Gedenken an die Friedliche Revolution 1989 gestalten. Dabei war für uns vor allem interessant, wie diese Menschen, die sich um Frieden und Freiheit in unserem Land verdient gemacht haben, auf die Fragen der heutigen Zeit blicken und welche gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Werte ihnen dabei wichtig sind. Hier einige kurze Textpassagen aus dem Friedensgebet:

„Gott sei Dank gilt das Grundgesetz mit seinen Menschenrechtsartikeln seit der Deutschen Einheit auch für uns. So heißt es u.a. ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar‘ und ‚Politisch Verfolgte genießen Asylrecht‘. Es gehört zum von christlichen Werten geprägten Europa, Verfolgten Schutz und Fremden Gastrecht zu gewähren.“

„Gott sei Dank bewahren wir nach den Abstürzen unserer Geschichte und seit dem Fall der Mauer die im Grundgesetz verankerten demokratischen Errungenschaften über den politischen Wettbewerb hinaus im Konsens der Demokraten gegen Fanatiker und Fundamentalisten.“

"Gott sei Dank finden wir Bürgerinnen und Bürger bei den ganz großen Problemen, die das Land zu spalten drohen, Mehrheiten für die Verteidigung von Demokratie, Humanität und Zusammenhalt."

Eine weitere einprägsame Erfahrung war die Predigt von Haroutune Selimian, Pfarrer der armenisch-evangelischen Gemeinde in Aleppo, Syrien, der im Anschluss an das Friedensgebet für sein Engagement für Frieden und Verständigung in Syrien die Plakette „Schwerter zu Pflugscharen“ verliehen bekam. Pfarrer Selimian erinnerte in seiner Predigt an den von Jesus erteilten Auftrag aller Christen, in der Welt als Friedensstifter tätig zu werden. Schließlich überreichte Pfarrer Selimian noch ein eigenes Gastgeschenk, mit dem er einige bewegende Worte verband.

Pfarrer Selimian hatte eine in Aleppo angefertigte, kunstvoll verzierte Holzschachtel mitgebracht, die mit Sand und Staub aus Aleppo gefüllt war. Nach seinen Worten stellt der Staub das Wertvollste seiner Heimat dar, denn alles, was in Aleppo einmal von Wert war, ist nun zerstört und zu Staub zerfallen. Gleichzeitig erinnerte er an die Worte der Bibel, dass Gott den Menschen aus Staub erschuf, und drückte damit die Hoffnung aus, dass auch aus dem Staub und den Trümmern Aleppos eines Tages wieder Leben entstehen wird.

Der Abend endete mit dem gemeinsamen Singen des Kanons „Dona nobis pacem“. „Gib uns Frieden“, darum bitten wir in diesen Tagen besonders für die Menschen in Aleppo und Syrien, die weiterhin unter den Folgen von Krieg, Zerstörung und Vertreibung leiden.

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